Lemgo: Haus Wippermann

Aktuelles zum Projekt hier


Bisher ist das Haus Wippermann in der Region vor allem als Herkunftsort eines gleichnamigen Getränks bekannt: In dem 1576 erbauten Fachwerkhaus im Zentrum von Lemgo war lange eine Destillationsanstalt ansässig. In Zukunft soll das Denkmal ein lebendiges Quartierszentrum in der historischen Innenstadt werden. Die VHS Lemgo-Detmold wird hier als Ankernutzerin einziehen und mit unterschiedlichen Partner/innen gemeinsame Angebote auch im Bereich der Integration und Inklusion entwickeln. Ein „Institut für Wissenschaftsdialog“ der Hochschule OWL und Räume für ehrenamtliche Aktivitäten ergänzen diese Angebote. Die Planung erfolgt durch Gebäudewirtschaft Lemgo (GWL) in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und zukünftigen Nutzer/innen. Im Sanierungsprozess werden neue Techniken erprobt, die in Zukunft in vergleichbaren Projekten Anwendung finden können.
Foto: Michael Reimer

Eckdaten
Stadt Lemgo
Objekt Haus Wippermann
Adresse Kramerstraße 5, 32657 Lemgo
Eigentümer/in Alte Hansestadt Lemgo
Fläche/Nutzungseinheiten ca. 400 Quadratmeter
Geplante Nutzungen/Akteure
Nutzung Träger/in bzw. Kooperationspartner/in
Volkshochschule VHS Detmold-Lemgo (Ankernutzerin)
Institut für Wissenschaftsdialog Hochschule OWL
Gemein. Angebote, Integration Mehrgenerationenhaus Lemgo
Koordination ehrenamtl. Gruppen Ehrenamtsbereich
Gemein. Angebote, Inklusion Lebenshilfe Lemgo
Denkmal und Bedeutung
erbaut 1576
Prägende Gestaltung Zur Zeit der Wesserrenaissance, noch im spätgotischen Stil
Prägende Nutzung Zuletzt als Standesamt, Liegenschaftsamt und Reisebüro, seit 8 Jahren Leerstand, erfolgloser Verkaufsversuch der Stadt
Bedeutung Haus war lange im Familienbesitz und ab 1854 eine bekannte Destillationsanstalt und Essigfabrik
Projektablauf/-status

Ziele und Konzept

Bauliche Ziele
Denkmalgerechte Sanierung, Schadstoffsanierung, Brandschutz, Barrierefreiheit, energetische Modernisierung, Gestaltung
Ziele für die Innenstadt
Leerstand beheben, Impuls in zentraler Lage setzen, historische Innenstadt als Schwerpunkt für Bildung, Handel und Wohnen stärken
Ziele für die Stadtgesellschaft
Ein niederschwelliges Bildungsangebot unter Einbeziehung unterschiedlicher Akteure soll in zentraler Lage entstehen, ein Dritter Ort für eine Kooperationsmöglichkeit verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen soll geschaffen werden.
Besonderheiten des Konzeptes
Geplant ist eine denkmalgerechte Sanierung zur Nutzung durch die Volkshochschule Lemgo-Detmold und weitere Partner. Durch den Umzug der VHS würde ein weiteres hochwertiges Baudenkmal für eine dringend benötigte Nutzung in der historischen Innenstadt frei werden. Dort soll ein Innenstadthotel entstehen. Mit dem Ankernutzer der VHS ist garantiert, dass das Gebäude dauerhaft genutzt ist und die Öffnungszeiten großzügig sind. Das gibt die Möglichkeit, weitere Nutzer, die weniger Ressourcen vorhalten können, in das Gebäude zu integrieren. Die inhaltliche Ausgestaltung des Lebens und Geschehens im Gebäude obliegt der VHS. Diese kooperiert mit verschiedenen Institutionen. Bei dieser Kooperation stellt die VHS als einen Aspekt Räumlichkeiten für die Projekte und Veranstaltungen der Kooperationspartner zur Verfügung. Die Abstimmung soll über eine digitale Lösung (Belegungssoftware mit satellitenartigen Zugriffsmöglichkeiten) erfolgen. Andererseits ist jedoch aber vor allem auch geplant, dass die jeweiligen Programme durch die (Über-Kreuz-)Kooperationen gestärkt und bereichert werden sollen. So kann die Technische Hochschule z.B. allgemein bildende Kurse der VHS nutzen, während die VHS Kurse, welche Wissenschaft und Forschung für ein breites Publikum aufarbeiten, in das Programm integrieren kann.
Planungsprozess
Das Projekt entstent als Eigenplanung der Gebäudewirtschaft Lemgo (GWL) in enger Abstimmung mit Denkmalpflege und zukünftigen Nutzern unter Beteiligung von Fachplanern für Energiekonzept, Lichtkonzept, Barrierefreiheit, Heizung/Lüftung, Brandschutz und Schadstoffsanierung. Es wurden mehrere Varianten zur Entfernung der PCB-Balastung erprobt, wobei sich die Staubstrahlung (getestet wurden außerdem Eisstrahlung und Sandstrahlung) durchsetzte. Eine Versiegelung erfolgte nur in schwer erreichbaren Bereichen.
Übertragbarkeit
Die Problemlage des richtigen und zukunftsorientierten Umgangs mit stadtbildprägenden Gebäuden betrifft alle Kommunen in OWL und darüber hinaus. Die Modernisierung wirkt über die Vermittlung ihrer Beispielhaftigkeit. Im Bereich der Schadstoffsanierung wurden erfolgreich neue Techniken erprobt, die in Zukunft auch anderswo Anwendung finden können. Die beabsichtigte Nutzung des Hauses Wippermann wirkt über die vorhandenen interkommunalen Strukturen der VHS und der Hochschule OWL über die Grenzen Lemgos hinaus.